© Tobias Holzinger

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Friseur sein muss wieder cool werden!

Eigentlich hatten Flo und Claudio der Friseurbranche den Rücken gekehrt! Unabhängig voneinander! Und ohne, dass sie sich kannten! Die Gründe: Das Friseurhandwerk im Dornröschenschlaf! Stillstand, zu wenig Inspiration und Innovation, dafür umso mehr negative Vibrations! Desinteresse und Langeweile statt Begeisterung und Motivation hatten sich breitgemacht! Das änderte sich jedoch, als beide in den sozialen Medien auf unsere Suche nach einem Friseurmeister für die Leitung des ersten „FMFM Salons der Zukunft“ aufmerksam wurden.

Wir sind megahappy, mit Florian Auzinger (35) und Claudio Dantas-Böle (36) eine super qualifizierte und hochmotivierte Doppelspitze für unseren „Laborsalon“ gefunden zu haben. Beide haben so richtig Bock, gemeinsam mit uns, dem FMFM-Team, etwas Neues, Schönes, Positives, Zukunftsweisendes und Vielversprechendes für die Friseurbranche zu entwickeln und zu gestalten!

Noch sind die Trockenbauer zugange, aber Anfang 2023 ist es endlich soweit: Wir eröffnen unseren ersten FMFM.Der Salon. Als „Laborsalon der Zukunft“ werden wir im Herzen von Schorndorf bei Stuttgart viel experimentieren, kreativ sein, uns über Erfolge freuen und aus Fehlern lernen! Alles mit dem Ziel und Anspruch: „Friseur werden und sein muss wieder Spaß machen!“

Sozusagen als Reality-Doku mit Nutzwert und selbstverständlich völlig uneitel lassen wir Euch in den kommenden Wochen virtuell an der Entwicklung von FMFM.Der Salon teilhaben! Bleibt gespannt!

Und jetzt: Showroom frei für Florian und Claudio! FMFM-Redakteurin Gabriela Contoli hat den beiden bei ihrem ersten Live-Treffen auf den Zahn gefühlt…

Wir haben gesucht und sie haben sich gefunden!

Hallo Flo und Claudio! Willkommen an Bord des ersten FMFM Salons! Stellt Euch doch bitte mal kurz vor...

Flo: Sehr gern! Ich bin seit 2012 Friseurmeister. Meine Ausbildung habe ich in meiner Heimatstadt Aalen gemacht und war anschließend in der Friseurszene in Köln und im Ausland unterwegs. Nach 10 Jahren als Trainer im Handwerk sowie vor und hinter der Kamera für TV und Theater, habe ich in den letzten Jahren vor allem die Marketing-Branche für mich entdeckt und war zuletzt als Creative Director für verschiedene Marken tätig. Aber jetzt wird es wieder Zeit fürs richtige Friseurhandwerk!

Florian Auzinger / © Tobias Holzinger
Claudio Dantas-Böle / © Tobias Holzinger

Claudio: Ich wurde 1986 in Brasilien geboren und bin 1994 mit meinen Eltern nach Deutschland gekommen. Zum Friseur wurde ich bei Laraia in Reutlingen ausgebildet und sammelte anschließend Erfahrungen in einigen renommierten Salons. Da ich parallel meine Leidenschaft fürs Schminken entdeckte, ließ ich mich noch zum Make-up-Artist ausbilden und arbeitete bei Breuninger in Stuttgart für große Parfümeriemarken sowie als Freelancer für die Kollektionen großer Hair- und Beautyunternehmen. Zuletzt war ich stellvertretender Filialleiter bei Reza Shari House of Beauty in Mannheim. Seit Juli diesen Jahres trage ich den Friseurmeistertitel.

„Wir werden Bock auf Ausbildung machen!“ (Flo)

Was reizt euch, einen Laborsalon der Zukunft mitzuentwickeln?

Claudio: Raus aus der Komfortzone und dem Branchentrott! Neue Wagnisse eingehen, was ausprobieren, Erfahrungen miteinander teilen, positive wie negative. Ich wollte keine 08/15-Stelle mehr anfangen, nachdem in unserem Beruf so viel Traurigkeit herrscht! Ich freue mich jetzt auf eine neue Herausforderung, bei der ich mich entfalten und darüber hinaus positive Vibes für unsere Branche generieren kann.

Flo: Eine spannende Herausforderung! Und absolut notwendig! Friseur sein muss wieder cool werden! Wir werden Bock auf Ausbildung machen, Azubis und Mitarbeiter motivieren, ihnen was zutrauen, sie fördern und fordern! Und den Service am Kunden auf ein neues Level setzen…

Wie wollt ihr das schaffen?

Flo: Indem wir mit den Azubis und Mitarbeitern fair und respektvoll umgehen, sie ordentlich bezahlen, fördern, uns um sie kümmern, den Teamgedanken leben und feiern und gemeinsam neue Konzepte und Dienstleistungen entwickeln.

Claudio: Nur so schaffen wir einen echten Mehrwert für unsere Kunden. Die sollen sich schließlich bei und mit uns bei jedem Besuch aufs Neue wohlfühlen…

Wie sieht denn eure „Lieblingskundin“ aus?

Flo: Experimentierfreudig und schweigsam…(grinst)

Claudio: Hmmm, eine Lieblingskundin habe ich eigentlich gar nicht! Komplizierte und sehr anspruchsvolle Kundinnen finde ich aber besonders spannend… da ist das Erfolgserlebnis dann umso größer, wenn die zufrieden sind…

„Ich brenne dafür, Dienstleister zu sein, nicht nur Friseur. Sehe den Menschen ganzheitlich und arbeite auch gerne so“ (Claudio)

Ihr habt beide der Friseurbranche in den letzten Jahren mehr oder weniger den Rücken gekehrt… warum kommt ihr ausgerechnet in Krisenzeiten zurück?

Claudio: Weil ich mit dem Konzept vom FMFM.Der Salon die Chance sehe, endlich mal aufzuräumen mit den Vorurteilen und dem Schubladendenken: Friseure sind dumm, faul und haben nix Besseres gelernt.

Flo: Einmal Friseur, immer Friseur! Das Handwerk kann einem niemand wegnehmen. Ich muss jetzt einfach wieder am Stuhl stehen! Mit FMFM.Der Salon haben wir neue Perspektiven und können Ideen und Konzepte ausprobieren und darüber berichten.

© Tobias Holzinger
© Tobias Holzinger

Und das wird viral gehen…

Flo: Ja, das wird top funktionieren durch die Symbiose aus FMFM-Salon und FMFM-Online-Magazin! Wir wollen in Schorndorf doch nicht unser eigenes Süppchen kochen, sondern uns mit der gesamten Branche unterhalten und austauschen…vielleicht erwachen wir dann alle mal aus unserem Dornröschenschlaf…

Claudio: Das wird bestimmt märchenhaft…

Was lässt euch für den Friseurberuf brennen?

Flo: Das Gefühl und die Bestätigung, anderen Menschen Selbstbewusstsein zu schenken. Und die Tatsache, dass man nur seine Hände, eine Schere und einen Kamm benötigt, um auf der ganzen Welt arbeiten zu können.

Claudio: Ich brenne dafür, Dienstleister zu sein, nicht nur Friseur. Sehe den Menschen ganzheitlich und arbeite auch gerne so. Haare, Make-up, Mode…Wenn die Kundin mich dann anlächelt, bin ich glücklich…

Wie wollt ihr die Herausforderungen in eurem neuen Job meistern?

Claudio: Dadurch, dass Flo und ich uns super ergänzen und beide Freunde der Kommunikation sind, werden wir gemeinsam schnell einfache Lösungen finden…

Flo: Wir leben in einer verrückten Zeit. Ich denke, das Wichtigste ist, flexibel und kreativ zu bleiben, um auf alle Eventualitäten und Gegebenheiten entsprechend reagieren zu können…

„Man verbringt so viel gemeinsame Zeit im Salon, da muss das Teamwork passen.“ (Flo)

Kreativität bedeutet für euch was…?

Claudio: Sich inspirieren zu lassen von Eindrücken, Gerüchen, Strukturen, Texturen und das Aufgenommene auf seine eigene Art zu interpretieren und umzusetzen…

Flo: Kreativität ist der erste und wichtigste Baustein für jede Innovation in der Vergangenheit und der Zukunft. Ohne sie würden wir noch in Höhlen sitzen!

Und wie wichtig ist Innovation?

Flo: Ein Friseur sollte schon eine Spürnase für Neues haben, um sich und seinen Salon weiterzuentwickeln und Kunden neugierig zu machen und immer wieder zu begeistern. Klar, geht es auch klassisch und traditionell, aber das wäre jetzt zu langweilig…

Claudio: Mein früherer Chef hat immer zu mir gesagt: „Entweder du gehst mit der Zeit oder du gehst mit der Zeit…“

Wie werdet ihr euch im FMFM.Der Salon als Team aufstellen?

Flo: Nebeneinander und alle in der Mitte!

Claudio: Harmonisch. Partnerschaftlich. Fair. Darüber müssen wir in Vorfeld gar nicht nachdenken. Denn das liegt in unser beider DNA.

Welche Mitarbeiter wünscht ihr euch?

Flo: Weltoffenheit, Kritikfähigkeit und Ehrlichkeit wären wünschenswerte Eigenschaften. Man verbringt so viel gemeinsame Zeit im Salon, da muss das Teamwork passen. Und der Kunde spürt sofort, wenn dicke Luft ist…

Claudio: Zunächst mal ein toughes Mädel, das mit zwei Jungs gut zurechtkommt, auf den Tisch hauen kann, lacht. Egal ob eine junge wild Tätowierte oder eine gestandene 50+Frau. Hauptsache, die rockt das mit uns…

„Ich liebe es, Menschen kennenzulernen und bin dabei unvoreingenommen.“ (Claudio)

Jetzt mal zu einem schwierigen Thema, nämlich dem der Selbsteinschätzung. Warum glaubt ihr, mögen euch die Menschen?

Flo (überlegt länger): Weil ich für alle ein offenes Ohr habe und meist auch einen sinnvollen oder unsinnigen Lösungsansatz. Meinen Toleranzlevel würde ich als hoch beschreiben und ich habe fast keine Vorurteile…

Claudio (überlegt noch länger): Man sagt mir nach, ich könne Menschen schnell in meinen Bann ziehen, weil ich immer freundlich bin und lächle. Ich liebe es, Menschen kennenzulernen und bin dabei unvoreingenommen. Daher schaffe ich es, Kunden schnell an mich zu binden.

© Tobias Holzinger
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Und woran würdet ihr persönlich noch gerne an euch arbeiten?

Flo: Eindeutig an meiner Selbstdisziplin. Ich sollte wirklich früher ins Bett gehen…

Claudio: Ich kann sehr ungeduldig sein, hasse Unordnung und bin übertrieben penibel.

Flo: (schlägt die Hände vors Gesicht…)

Warum seid ihr beiden eigentlich Friseur geworden?

Flo: Offen gestanden war es für mich ziemlich schwierig, eine Berufswahl zu treffen. Hatte mit 15/16 ganz andere Dinge im Kopf (grinst). Dann bin ich im Friseurhandwerk gelandet und heute sehr froh darüber!

Claudio: Ich wollte nie Friseur werden, bin da durch Zufall reingerutscht. Habe aus purer Faulheit damals ein Pflicht-Praktikum in einem Salon gemacht, weil der bei mir um die Ecke war und ich somit nach Hause zum Mittagessen gehen konnte. Als mein Chef dann mein Gespür und Talent für den Friseurberuf entdeckte, hat er mich entsprechend gefördert und motiviert, Friseur zu werden.

Hat der Friseurberuf Zukunft?

Flo: Ja! Denn solange dem Menschen evolutionär bedingt die Haare nicht ausfallen, werden immer Haare geschnitten!

Claudio: Darauf antworte ich im Gegensatz zu Flo mit einem „Jein“! Denn so, wie wir unseren Beruf momentan leben, eher nicht. Wir müssen viel verändern, um den Friseurberuf wieder attraktiv zu machen: Wir müssen wieder Fachkräfte begeistern, qualifiziert ausbilden und dabei weg von der Putz- und Handtuch-falten-Mentalität, hin zu handwerklichen Tätigkeiten, die auch für Azubis sofort Erfolgserlebnisse bedeuten und Kundenbindung schaffen. Wir haben einen der ältesten Berufe der Welt! Wenn nicht wir, wer dann sollte in eine sichere Zukunft blicken? In unserem Laborsalon sehe ich da eine Riesenchance…


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Friseur*in zu sein - das ist unendlich viel mehr als "nur" ein Beruf! Es ist Passion, Berufung, Leidenschaft. In unseren FMFM Lovestories erzählen Herzensfriseur*innen von ihrer Liebe zu ihrem Stylistenleben. Sie berichten von spannenden Anfangszeiten, ihrer Faszination für Haare, vielen Herausforderungen und wunderbaren Zielen, die sie erreicht haben. Entdeckt berührende Geschichten, die Spaß machen und mitten ins Herz treffen.

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